Eine Woche voller Highlights in Hurghada

Wir starten fröhlich in den September
Willkommen zu unserem aktuellen Wochenbericht vom Roten Meer! Jede Woche nehmen wir euch hier mit in die faszinierende Unterwasserwelt Ägyptens, berichten von spannenden Tauchgängen, stellen unseren Fisch der Woche vor und werfen einen Blick auf aktuelle Entwicklungen aus dem Land der Pharaonen. Außerdem gibt es immer wieder nützliche Tipps und Empfehlungen für alle, die ihren Urlaub in Ägypten noch entspannter und erlebnisreicher gestalten möchten. Viel Spaß beim Lesen und Abtauchen! Wir starten fröhlich in den September, hier ist unser Wochenüberblick direkt vom Roten Meer:

Walhai-Woche und andere schöne Begegnungen
Was für eine Woche! Das Wetter war perfekt, manchmal etwas windig, aber genau richtig, um da abzutauchen, wo es vergangene Woche richtig spannend war: die Gegend rund um Giftun. Bereits am Samstag war Unterwasser jede Menge geboten. Während die einen zwischen den Inseln auf die erfolgreiche Suche nach Adlerrochen gingen, zählten die anderen in Fanadir Steinfische und Drachenköpfe. Ein perfekter Start in eine Woche, die noch viel zu bieten hatte.
Am Sonntag gings gleich weiter mit einem absoluten Highlight. Maxl, unser Glückspilz, hatte mit seinen Gästen das große Vergnügen, in der Mittagspause ein paar Runden mit einem 4,5 m langen Walhai zu schnorcheln. Und das war erst der Auftakt einer regelrechten „Walhai-Woche“. Es sollten noch einige weitere Glücksmomente folgen!
Die neue Woche begann ohne spektakuläre Sichtungen, doch viele kleine Schätze machten auch diesen Tauchtag perfekt. Beim Abu Ramada Plateau begeisterten riesige Fischschwärme und bei Ham Ham kreuzten Napoleons und Schildkröten unseren Weg. Überall war buntes Gewusel und wir kosteten jede Sekunde Unterwasser aus, denn nach wie vor herrschen ideale Bedingungen für lange Tauchgänge.
Am Dienstag war Flexibilität gefragt, denn der böse Wind verhinderte die Überfahrt zur Thistlegorm. Aber macht ja nix, dann tauchen wir halt woanders und gleich dreimal! Nach diesem Motto gings bei Umm Gamar, Shaab Rur und Shaab Iris ins Wasser. Anstatt Wrack gabs einen Early Morning. Auch gut, fanden wir! Währenddessen tauchten unsere überglücklichen Gäste beim Abu Ramada Plateau mit zwei Walhaien. Sensationell!
Auch am Mittwoch waren die Walhaie noch vor Ort und luden zum Schnorcheln ein. Bei Shaab Alex entzückte ein seltener Igelrochen und an der Balena warteten unzählige Schnecken. Auch am Donnerstag war das Rote Meer wieder in Bestform. Mit einem bunten Allerlei verabschiedeten wir uns dann auch so langsam aus der Tauchwoche und freuen uns schon auf die nächste!
Unser Meerestier der Woche: Der Walhai
Gleich mehrere Male hatten wir in der vergangenen Woche das große Vergnügen, auf Walhaie zu treffen. Das ist jedes Mal aufs Neue ein absolut unbeschreibliches Erlebnis und so ist der Walhai natürlich unser Meerestier der Woche! Der Walhai ist ein sanfter Riese und im Roten Meer ein wiederkehrender Besucher. Mit einer Länge von bis zu zwölf Metern und einem Gewicht von mehreren Tonnen ist er der größte Fisch der Welt. Trotz seiner beeindruckenden Größe wirkt er keineswegs bedrohlich, denn Walhaie ernähren sich ausschließlich von Plankton, kleinen Fischen und winzigen Krebsen, die sie aus dem Wasser filtern. Ihr breites Maul, das sich bis zu eineinhalb Meter öffnen kann, dient dabei als gigantisches Sieb. Währenddessen gleiten sie gemächlich durch das Meer.
Die Tiere ziehen ohne festen Rhythmus durchs Rote Meer und tauchen häufig an Riffen, Offshore-Riffen oder in strömungsreichen Passagen auf, wo sich viel Plankton sammelt. Besonders in den Sommermonaten besteht eine gute Chance, sie zu sichten, da sich dann das Nahrungsangebot im warmen Wasser vermehrt. Das charakteristische Muster aus weißen Punkten und Streifen, das ihren massigen Körper überzieht, macht jeden Walhai einzigartig, ähnlich wie bei einem Fingerabdruck beim Menschen. Dieses auffällige Muster bietet nicht nur Schutz durch Tarnung, sondern erleichtert auch Forschern die Identifizierung einzelner Tiere. Moderne Foto-ID-Programme nutzen diese Besonderheit, um Bewegungen der Walhaie im Roten Meer nachzuvollziehen und so mehr über ihre Wanderungen zu erfahren.
Walhaie pflanzen sich ovovivipar fort, das heißt, sie tragen ihre Eier im Mutterleib, es können bis zu 300 sein. Sie erreichen ihre Geschlechtsreife aber erst sehr spät und reproduzieren nur selten. Diese Faktoren zusammen erklären, warum sie trotz der hohen Zahl an Nachkommen besonders empfindlich gegenüber Fischerei, Beifang und Lebensraumverlust sind. Der Anblick eines Walhais erinnert eindrucksvoll daran, wie vielfältig, großartig und zugleich schützenswert das Leben im Meer ist.
Faszinierender Blutmond über Ägypten
Vergangene Woche erlebte auch Ägypten eines der eindrucksvollsten Himmelsereignisse der letzten Jahre: Es gab eine totale Mondfinsternis, die vollständig von Beginn bis Ende sichtbar war. Über einen Zeitraum von mehr als fünf Stunden glitt der Mond langsam in den Schatten der Erde und verwandelte sich während seiner Hauptphase in einen tiefrot leuchtenden „Blutmond”. Für Sternengucker und Hobbyastronomen war der Abend ein unvergessliches Schauspiel, das bei klarem Himmel auch ohne Hilfsmittel beobachtet werden konnte.
Die partielle Phase begann am frühen Abend, als sich der Erdschatten langsam über die Mondoberfläche schob. Gegen 20:30 Uhr ägyptischer Zeit tauchte der Mond dann vollständig in den Kernschatten der Erde ein. Dieses Stadium der Totalität dauerte bis kurz vor 22 Uhr. Es erreichte seinen Höhepunkt um 21:11 Uhr, als der Mond in einem besonders intensiven Rot-Orange schimmerte. Diese Färbung entsteht, weil das Sonnenlicht auf seinem Weg durch die Erdatmosphäre gestreut wird. Kurzwelliges Licht wird herausgefiltert, während die langwelligen, roten Anteile den Schattenraum erreichen und den Mond in geheimnisvolles Licht tauchen.
In Ägypten konnte man den Blutmond besonders gut sehen, speziell in den Küstenregionen am Roten Meer oder auch über den Pyramiden. Astronomische Institute dokumentierten das Ereignis und boten öffentliche Beobachtungen an. Viele Menschen versammelten sich an freien Plätzen, Stränden oder auf den Dächern, um das Schauspiel gemeinsam zu genießen und den Mond in Bildern festzuhalten.
Auch die symbolische Dimension war spürbar. In der islamischen Tradition ist die Mondfinsternis ein Anlass für besondere Gebete und viele Moscheen erinnerten ihre Gemeinden mit einem Gottesdienst an diesen Brauch. Gleichzeitig war es ein allgemeiner Moment der Verbundenheit, denn die Finsternis war nicht nur in Ägypten, sondern in großen Teilen Afrikas, Asiens und Europas zu sehen. Die nächste totale Mondfinsternis findet am 31.12.2028 statt, wir können uns also schon jetzt auf einen ganz besonderen Silvesterabend freuen!
Riesiges Luxus-Bauprojekt neben Soma Bay geplant
Ägypten hat vergangene Woche eine Partnerschaftsvereinbarung mit den Entwicklern Emaar Misr und Citystars für ein neues luxuriöses Tourismusprojekt am Roten Meer im Wert von 900 Milliarden LE (18,8 Milliarden USD) unterzeichnet. Unter anderem war auch der ägyptische Premierminister Madbouly anwesend. Das Projekt „Marassi Red Sea“, gebaut nach dem Vorbild des erfolgreichen Marassi-Resorts an der Nordküste, soll den Tourismus ankurbeln und das wirtschaftliche Wachstumspotenzial Ägyptens fördern. Das Projekt wird auf einer Fläche von 2.426 Feddan (ca. 10,2 km²) südlich von Ras Soma innerhalb des Soma-Bay-Gebiets entstehen und soll innerhalb von vier Jahren fertiggestellt werden.
Das ehrgeizige Tourismusprojekt soll weit über die üblichen Angebote hinausgehen. Es wird über eine weitläufige Uferpromenade mit privatem Strand und schwimmbaren Lagunen verfügen. Dazu ist ein Jachthafen geplant sowie ein 1,5 Kilometer langer und zehn Meter hoher „Infinity Beach”. (Das ist so etwas wie ein großer Infinity-Pool, nur in Strandform.)
Hinzu kommen zwölf Luxushotels, schwimmende Häuschen im Malediven-Stil sowie mehr als 500 Geschäfte und Restaurants mit Blick auf das Meer. Schulen, Krankenhäuser und ein multifunktionales Areal namens „Marassi Wonders“ mit internationalem Konferenzzentrum, Einkaufszone, Wasserpark und modernen Sportanlagen ergänzen das Angebot. Darüber hinaus sind großzügige Grünflächen und ein umfangreiches Baumpflanzungsprogramm Teil des Konzepts. Hierdurch will man Nachhaltigkeit und Lebensqualität in den Vordergrund stellen.
Von der Entwicklung wird erwartet, dass sie während der Bauphase bis zu 170.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schafft. Auch nach der Fertigstellung soll das Projekt rund 25.000 Vollzeitarbeitsplätze sichern. Andere Sektoren wie der Flughafen Hurghada, der Hafen Safaga sowie die umliegende Landwirtschaft und Logistik sollen ebenfalls davon profitieren. Das Projekt will an den Erfolg von Marassi North Coast unweit von Alexandria anknüpfen. Das hat sich laut offizieller Erklärung zum „schlagenden Herzen des Mittelmeers“ entwickelt und innerhalb von drei Monaten mehr als vier Millionen Besucher angezogen.
🤓 Unser Schlaumeier der Woche - Halbwissen für echte Profis 🤓
Schon gewusst? Der Feddan ist eine traditionelle Flächeneinheit, die vor allem in Ägypten und im Sudan verwendet wird und bis heute im Alltag gebräuchlich ist, insbesondere in der Landwirtschaft. Ein Feddan entspricht etwa 4200 Quadratmetern, was ungefähr 0,42 Hektar oder knapp einem Acre entspricht.
Die Einheit geht auf historische Formen der Landvermessung zurück und hat ihren Ursprung in der Bewässerungslandwirtschaft entlang des Nils. Bauern messen ihre Felder noch immer häufig in Feddan, da die Größe gut zu den traditionellen Bewässerungs- und Anbaumethoden passt. Obwohl im offiziellen Gebrauch längst das metrische System mit Hektar und Quadratmeter dominiert, bleibt der Feddan eine wichtige Bezugsgröße, wenn es um landwirtschaftliche Flächen, Grundbesitz oder auch um Bauprojekte in Ägypten geht.
Unser Wochenüberblick direkt vom Roten Meer
Das war’s für diese Woche vom Roten Meer. Wir hoffen, euch hat unser Wochenbericht gefallen. Bleibt neugierig, passt auf euch auf und bis zum nächsten Mal, mit neuen Eindrücken aus dem Land zwischen Wüste und Wasser!
Unser Wochenüberblick direkt vom Roten Meer, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort,