Eine spannende erste Juniwoche in Ägypten

Eine spannende erste Juniwoche in Ägypten
Willkommen zu unserem aktuellen Wochenbericht vom Roten Meer! Jede Woche nehmen wir euch hier mit in die faszinierende Unterwasserwelt Ägyptens, berichten von spannenden Tauchgängen, stellen unseren Fisch der Woche vor und werfen einen Blick auf aktuelle Entwicklungen aus dem Land der Pharaonen. Außerdem gibt es immer wieder nützliche Tipps und Empfehlungen für alle, die ihren Urlaub in Ägypten noch entspannter und erlebnisreicher gestalten möchten. Viel Spaß beim Lesen und Abtauchen! Ab sofort heißt es: Neues und Spannendes frisch vom Roten Meer! Wir hatten eine spannende erste Juniwoche in Ägypten!

Wir düsen fleißig von Riff zu Riff und erleben schöne Tauchgänge
Kein Wind, Sonne pur, unser letztes Wochenende begann mit perfektem Wetter. Das haben wir ausgenutzt und steuerten einige Plätze an, die nur als Pick-up-Tauchgang möglich sind. Ganz oben auf der Liste stand wie immer Shaab Pinky. Gleich vier Schildkröten begrüßten unsere Taucher. Auch bei Shaab Timmi und Shaab Nenad war einiges geboten. Flache und bunte Tauchgänge gab es bei Shaab Samir und Shaab Abu Salama.
Den ebenso schönen Sonntag nutzten wir erneut, um einige schöne Drifttauchgänge rund um die Giftun-Inseln zu machen. Einige düsten leiber in den Norden und ließen sich vom Carless Reef beeindrucken. Auch in Umm Gamar war es traumhaft schön, allein der Block mit den vielen Rotfeuerfischen auf der Nordseite ist eine Reise wert. Bei Fanadir lockte ein Delfin unsere Gäste gleich noch einmal ins Wasser.
Ein besonderer Tag war der Montag. Auf der Noras gab es eine regelrechte Jubiläums-Orgie. Gleich vier Jubilare hatten sich versammelt und brachten es gemeinsam auf die mehr als stolze Summe von 14.000 (!) Tauchgängen. Mit dabei waren Silvia mit 1.000 Tauchgängen, Frank mit ebenfalls 1.000 Tauchgängen, Andreas mit 700 Tauchgängen und last but not least unser Maxl mit 11.300 Tauchgängen. Der Wahnsinn! Unzählige Fische kamen zum Gratulieren vorbei, nur der Walhai hat die Party knapp verpasst.
Am Dienstag und Mittwoch war es windig, doch juhu, wir durften dennoch rausfahren! Zwischen den Inseln oder bei Fanadir lagen wir geschützt und konnten die Unterwasserwelt genießen. Besonders begehrt war das Banana Reef, kein Wunder, denn hier gibt es neben Adlerrochen noch vieles andere zu entdecken.
Bereits am Donnerstag hatte sich der Wind wieder gelegt. Wir drifteten den Rest der Woche munter weiter fröhlich an den schönen Drop Offs entlang, besuchten Shaab Adel und freuten uns über die vielen kleinen Fischchen, die den Frühling im Roten Meer so besonders machen.
Der Fisch der Woche: Die Riesenmuräne
Fast bei jedem Tauchgang treffen wir sie. Wenn man sie zum ersten Mal sieht, erscheint sie etwas Furcht einflößend, doch bald gehört sie quasi zum Inventar des Roten Meeres und man freut sich, wenn man einem besonders großen Exemplar begegnet. Wer kann das sein? Na klar – die Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus)! Sie zählt zu den größten und bekanntesten Muränenarten (Muraenidae) weltweit und ist von der Ostküste Afrikas über das Rote Meer bis in die Gewässer des westlichen Pazifiks in Korallenriffen oder Felsspalten zu finden.
Mit ihrem langen schlangenähnlichen Körper kann sie bis zu drei Metern lang werden. Ihre Lebenserwartung wird auf bis zu 30 Jahre geschätzt Besonders stattliche Exemplare wiegen bis zu 30 Kilogramm. Ihr Körper ist meist olivgrün bis dunkelbraun gefärbt. Mit ihren marmorierten Flecken tarnt sie sich perfekt. Der große, kräftige Kiefer mit spitzen Zähnen ist perfekt zum Greifen und Festhalten von Beute. Um zu atmen, öffnet und schließt sie ihr Maul.
Tagsüber versteckt sich die Riesenmuräne gerne, nachts legt sie sich auf die Lauer. Auf der Speisekarte der Riesenmuräne stehen vor allem Fische, Krebstiere und Tintenfische. Bei der Jagd verlässt sie sich mehr auf ihren ausgeprägten Geruchssinn als auf ihr Sehvermögen, denn mit ihren kleinen Augen sieht sie nicht besonders gut. Riesenmuränen sind nicht aggressiv gegenüber Menschen, können jedoch bei Provokation oder bei Fütterungsversuchen zubeißen.
Riesenmuränen sind hauptsächlich Einzelgänger, haben jedoch gegen eine Symbiose mit Putzergarnelen oder Putzerfischen, die ihnen Parasiten aus dem Maul entfernen, nichts einzuwenden. Als Räuber spielen Riesenmuränen eine wichtige Rolle im Gleichgewicht der Korallenriffe, denn sie kontrollieren Bestände kleinerer Fische und anderer Tiere. Über ihr Fortpflanzungsverhalten ist wenig bekannt. Riesenmuränen legen Eier und ihre Larven treiben als sogenanntes Ichthyoplankton im offenen Meer. Dann verwandeln sich die Larven in kleine Muränen und wir freuen uns darauf, sie zu treffen.

Das Rote Meer bleibt auch bei Wind für Ausfahrten geöffnet
Wie viele von euch sicher mitbekommen haben, war das Rote Meer in der letzten Zeit sehr häufig aufgrund stärkeren Windes durch die Behörden gesperrt. Das galt nicht nur für Tauchsafaris, sondern auch für den Tagesbetrieb. Kein Tauchboot durfte den Hafen verlassen und somit konnten wir an diesen Tagen auch keine Tauchausfahrten anbieten. Oft kam die Sperrung spontan und ging über mehrere Tage, das machte uns die Planung schwer. Hausrifftauchgänge wurden bei uns jedoch von den Behörden genehmigt und so waren wir in der glücklichen Lage, unseren Tauchgästen eine Alternative anbieten zu können. Generell sorgten die häufigen Sperrungen für verständlichen Unmut bei den Tauchbasen in Hurghada, deshalb war es höchste Zeit, eine Lösung zu finden.
Auf der Generalversammlung der CDWS in Sharm El Sheikh am letzten Montag, bei der auch Vertreter des Tourismusministeriums anwesend waren, hat man sich nun dem Thema angenommen. Tatsächlich konnte eine Lösung für die Zukunft gefunden werden. Man hat sich nach einer konstruktiven Diskussion dazu entschlossen, das Meer zukünftig auch bei stärkerem Wind von behördlicher Seite aus nicht zu sperren. Anbieter von Tauchausfahrten können künftig wieder selbst entscheiden, ob sie hinausfahren. Die Verantwortung wurde sowohl auf die Betreiber als auch auf die Bootskapitäne übertragen.
Wir fahren seit vielen Jahren täglich verschiedene Tauchplätze an und orientieren uns seit jeher an den Windverhältnissen. Manche Tauchplätze bleiben windstillen Tagen vorbehalten, während andere, gut geschützte Tauchplätze, auch bei stärkerem Wind gut zugänglich sind. Wo wir hinfahren, entscheiden wir jeden Morgen gemeinsam mit unseren erfahrenen Captains. Das gilt für unsere Tagesfahrten genauso wie für unsere Sonderfahrten und Minisafaris. Dabei geht es sowohl um die Sicherheit der Taucher, die an erster Stelle steht, als auch um das Wohlbefinden unserer Gäste. Wir begrüßen die Entscheidung der CDWS sehr und hoffen, dass der Beschluss lange so bestehen bleibt.
Ägypten feiert drei Tage lang
Seit vorgestern findet hier in Ägypten eines der beiden wichtigsten Feste im Land statt, das Eid Al-Adha Fest (Opferfest). Wie jedes Jahr richtete sich Ägypten auch diesmal nach den offiziellen Mondsichtungs-Ergebnissen aus Saudi-Arabien, um den Termin für den Start des Opferfests festzulegen. In diesem Jahr begann der Dhu al-Hijjah (Hadsch-Monat) am 28. Mai, dementsprechend findet das Opferfest vom 6. bis 9. Juni statt.
Das Eid Al-Adha erinnert an die Bereitschaft des Propheten Abraham, seinen Sohn aus Gehorsam gegenüber Gott zu opfern. Das Fest markiert auch den Höhepunkt des Hadsch, der jährlichen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka in Saudi-Arabien. Der Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islam und muss von jedem Muslim, der es sich leisten kann und körperlich dazu in der Lage ist, mindestens einmal im Leben unternommen werden. Das Eid Al-Adha Fest dauert jedes Jahr drei Tage. Eingeläutet wird es mit dem Tag von Arafat am Donnerstag, den 5. Juni. An diesem Tag versammeln sich Millionen von Pilgern auf der Ebene von Arafat, am Fuße des gleichnamigen Berges, ca 20 km von Mekka entfernt, um zu beten, bevor es weiter nach Mekka geht.
Das Opferfest ist nicht nur ein religiöses Ereignis, es ist auch ein Anlass, sich mit Freunden und der Familie zu treffen und gemeinsam schöne Tage zu verbringen. Es ist die Gelegenheit, sich mal wieder neu einzukleiden und auszugehen. Viele ägyptische Familien fahren ans Meer. Die junge Generation macht ordentlich Party und wer am Abend doch mal nichts vorhat, der kann sich den diversen TV-Shows und Blockbustern widmen, die im Fernsehen laufen.
Alle Arbeitnehmer im privaten und öffentlichen Sektor erhalten laut einem Rundschreiben vom Arbeitsministerium anlässlich des Eid al-Adha vom Donnerstag, den 5. Juni, bis Montag, den 9. Juni bezahlten Urlaub. Auch alle Banken und Ämter bleiben an diesen Tagen geschlossen.
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Schon gewusst? Der Dhu Al-Hijjah ist der zwölfte und letzte Monat im islamischen Kalender. Der islamische Kalender besteht aus 12 Mondmonaten und ist mit 354 oder 355 Tagen etwa 10 bis 12 Tage kürzer als das Sonnenjahr des von uns verwendeten gregorianischen Kalenders. Dadurch verschieben sich islamische Feiertage wie der Ramadan jedes Jahr rückwärts im Sonnenkalender und durchlaufen in etwa 33 islamischen Jahren einmal alle Jahreszeiten.
Neues und Spannendes frisch vom Roten Meer
Das war’s für diese Woche vom Roten Meer. Wir hoffen, euch hat unser Wochenbericht gefallen. Bleibt neugierig, passt auf euch auf und bis zum nächsten Mal, mit neuen Eindrücken aus dem Land zwischen Wüste und Wasser!
Neues und Spannendes frisch vom Roten Meer, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Selina